Berggipfel 01

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Eine „unerwartet hohe Zunahme“ der Nutzung von Open-Source-Software registrieren die Auftraggeber der „Schweizer Open Source Studie 2015“. Nämlich gegenüber 2012 ein Drittel mehr.

Von Ludger Schmitz*

Ein Team der Universität Bern hat 2000 CEOs, CIOS und IT-Leiter aus Unternehmen und Behörden für die neue Studie befragt. Offiziell wird sie erst Anfang Juni vorgestellt, aber einige Ergebnisse haben die Auftraggeber, die Fachverbände swissICT und /ch/open, wohl so überrascht, dass sie schon vorab ein paar Zahlen bekannt gemacht haben.

Die Befragung lief unter Mitgliedern des Schweizer Informatikerverbands swissICT und der Schweizer Informatikkonferenz SIK. Eine analoge Befragung hatte es zuletzt vor drei Jahren gegeben. Die Ergebnisse von 2015 übertreffen Trends, die sich nach der Befragung 2012 abzeichneten.

Inzwischen setzen 93 Prozent der befragten Organisationen Open-Source-Software ein, 80 Prozent inzwischen in drei oder mehr Anwendungsgebieten. Sie nutzen also beispielsweise Open Source für Webserver, Content-Management-Systeme und Network-Monitoring. Als wichtigste Gründe für die Nutzung von Open Source gaben die Antwortenden die Unterstützung von offenen Standards, Wissensaustausch mit Entwickler-Communities sowie Kosteneinsparungen und größere Lieferantenunabhängigkeit an.

Die Zuwachsraten bei Open Source sind durchweg sehr hoch. Bei Webservern stieg die Verbreitung von 56 auf 69 Prozent, was einer Zunahme um 23 Prozent entspricht. Linux-Server sind jetzt bei 68 Prozent der Organisationen im Einsatz; vor vier Jahren war das bei genau der Hälfte der Anwender der Fall. Das Plus beträgt also 36 Prozent.

Security auf Open-Source-Basis wird schnell beliebter. Hier stieg die Verbreitung von 36 auf 49 Prozent, eine Zunahme um mehr als ein Drittel. Den größten Zuwachs gibt es mit 42 Prozent beim Cloud-Computing zu verzeichnen. Hier wuchs die Open-Source-Verbreitung von 24 auf 34 Prozent.

Das Fazit der Studie: „Diese Umfrageergebnisse zeigen auf, dass der Einsatz von Open Source in geschäftskritischen Bereichen markant zunimmt.“ Weitere Details der Studie werden die Universität und die Auftraggeber am 3. Juni in Zürich bekannt gegen. Dann wollen sie sich auch ausführlicher zu Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen äußern.

*Ludger Schmitz ist freiberuflicher Journalist in Kelheim.